Abschied im April 2023 - Ertheneburg-Berner

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Abschied im April 2023

In Erinnerung
In den ersten Stunden des Karfreitags am 7. April 2023 ist unsere Lotti mit fast 10 ½ Jahren eingeschlafen. Als ich morgens in unsere Küche kam, lag sie in der Nähe ihres Lieblingsplatzes und sah aus, als schliefe sie.

Im Januar 2013 kam Frl. Lotte vom Bärligarten – wir nannten sie aber nur Lotte oder Lotti – in unser Rudel. Sofort hatte sie nicht nur die Herzen der Zweibeiner, sondern auch die der Vierbeiner für sich eingenommen.













Als „junge Erwachsene“ hatte sie schnell ihren festen Platz im Rudel und übernahm später die Nachfolge von unserer Lisa als „Chefin“. Obwohl Lotti die kleinste im Rudel war – wohlmeinende Meschen nannten sie Bonsai-Berner – wurde sie sofort von den anderen Berner-Damen als Leithündin respektiert. Sie muss so etwas wie eine natürliche Autorität besessen haben.
 
 









Ich glaube, Lotte und ich hatten eine besondere Beziehung. Sie himmelte mich förmlich an. Wenn ich in ihrer Nähe war, interessierten sie andere Menschen oder Tiere nicht. Es sei denn, es gab etwas zu fressen, oder die Wahrscheinlichkeit, dass etwas Essbares zu Boden fallen könnte. Dann war Lotte immer die erste zur Stelle.

Sie mochte auch gern Obst und Gemüse fressen. Wenn in der Küche Gemüse geschnippelt oder Obst geschnitten wurde, war Lotti immer in der Nähe. Es könnte ja etwas herunterfallen. Meistens hatte sie ja auch Glück damit.

Wenn ich tagsüber mal längere Zeit nicht im Haus war, saß sie vor der Haustür und schaute ständig nach draußen. Wenn ich dann zurück war, freute sie sich so, als wäre ich wochenlang abwesend gewesen.

Auch beim Spazierengehen musste ich immer ihre Leine halten. Hatte mein Mann ihre Leine, war ihr das anscheinend überhaupt nicht genehm. Sie zog dann immer in meine Nähe und drängte sich an mich. Wenn wir dann die Leinen tauschten, hatte alles für sie wieder die gewohnte Ordnung.

Lotte war tagsüber auch gern im Garten. Bei schönem Wetter lag sie unter dem Carport, bei Schietwetter bevorzugte sie einen Platz unter den Büschen. Ich weiß bis heute nicht, welche Kriterien sie dafür hatte. Ging jemand auf dem Fußweg vorbei und sprach sie an, ging sie zum Tor und holte sich ein paar Streicheleinheiten ab.

Mit zunehmendem Alter nahm Lotti dann aber schon den einen oder anderen Alters-Bonus für sich in Anspruch. Wurde sie zum Bespiel gerufen, flitzte sie nicht mehr gleich los, sondern kam nach dem Motto „in der Ruhe liegt die Kraft“ gegangen. Es sei denn, die Wahrscheinlichkeit, ein Leckerli abzubekommen, war groß.

Am Tag vor ihrem Abschied war sie noch mit auf unserem Spaziergang, kletterte über im Weg liegende Baumstämme und marschierte gut mit.

Für mich ist es ein Trost, dass Lotte bis zum Schluss munter am Familien- und Rudelleben teilnehmen konnte und friedlich eingeschlafen ist.
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